Deutsches Auswahlteam in Mexiko
Vom 5. bis 12. August ging es auf Einladung des mexikanischen Powerchair Football Verbands für die deutsche Auswahlmannschaft ins Trainingslager nach Monterrey. Damit folg erstmals ein deutsches PCF Auswahlteam über den Atlantik, um ein offizielles Länderspiel zu bestreiten Die beiden Trainern Nuri Onanmis und Kay Rollmann hatten folgenden Kader benannt: Felicitas Fischer (Munich White Sharks), Marco Rollmann (Knights Barmstedt), Olga und Jörg Diehl (Torpedo Ladenburg), sowie Romy Pötschke, Acacio Cossa und Thorsten Sprungk (alle Power Lions Dresden). Zur Delegation gehörten neben den persönlichen Assistent*innen auch das Schiedsrichtergespann Gerrit Weiland und Nele Bogner.

Los ging die historische Reise am Montag, den 5. August, vom Flughafen Frankfurt zunächst ins texanische San Antonio, wo man eine Nacht verbrachte. Am Folgetag ging es dann weiter nach Monterrey im Bundesstaat Nuevo León. Nach dem anstrengenden Trip stand mittwochs morgens erst einmal Regeneration und Akklimatisierung bei Temperaturen um die 40 Grad auf der Tagesordnung. Am Nachmittag besuchte die Mannschaft dann das Museum La Milarca und ein nahegelegenes Einkaufszentrum. Am Abend wurde die Delegation vom deutschen Honorarkonsols und Vorsitzender der deutsch-mexikanischen Handelskammer Fritz Eisele Thurau im noblen MS Millennium Hotel empfangen.

Am Donnerstag ging es dann endlich in die Sporthalle. Doch bevor die erste Trainingseinheit beginnen konnte, stand zunächst einmal die individuelle Anpassung der Sportrollstühle an. Der Großteil des Teams nahm nämlich nicht den eigenen Sportstuhl mit, sondern spielte mit einem mexikanischen Leihstuhl. Die Anpassungen gestalteten schwieriger als ursprünglich angenommen und nicht alle Spieler*innen konnten mit einem perfekt angepassten Rollstuhl antreten. Nach der Mittagspause fand dann das erste große Training statt und im Anschluss das erste Testspiel gegen die mexikanische Nationalmannschaft, welches aus deutscher Sicht mit 0:1 verloren ging.
Freitags fand dann ein Turnier mit gemischten Spielern statt. Je zwei Erfahrene und zwei Unerfahrene bildeten ein Team. Eine tolle Gelegenheit sich mit den mexikanischen Teilnehmenden auszutauschen und voneinander zu lernen. Einzig sprachlichen Barrieren sorgten hier und da für ein paar Probleme in der Kommunikation. Am Abend traten erneut die mexikanische Selección und das deutsche Team zu einem Ländervergleich an, bei dem wieder die Heimmannschaft mit einem 1:0 Erfolg vom Feld ging.

Der Samstag stand im Zeichen der Vereinsmannschaften. Mit von der Partie waren die Rayados und Tigres aus Monterrey, Saltillo FC und der FC Independiente Chihuahua, sowie der deutsche Vizemeister Power Lions Dresden und das Mixed Team German All Stars. Leider verlief der Tag ziemlich chaotisch, was hauptsächlich an den parallel stattfindenden Veranstaltungen in der Halle lag, aber auch an der Tatsache, dass es nicht genügend Sportrollis für alle gab und diese nach den Spielen gewechselt werden mussten. Immerhin konnten die Dresdner zwei Spiele bestreiten (vs. Saltillo FC 2:0, vs. Rayados 0:3), während die German All Stars aus Zeitgründen nur gegen die Tigres (0:0) antreten konnten. Abends fand wieder das obligatorische Match gegen Mexiko statt. Nach einer torlosen ersten Halbzeit brachte Felicitas Fischer das deutsche Team in Führung, doch im Anschluss nutzten die Hausherren eiskalt ihre Torchancen und gewannen mit 3:1.

Während an den Tagen zuvor die ausgetragenen Spiele vor eher kleinem Publikum stattfanden, sollte sonntags das Highlight werden. Der mexikanische Fußballverband hatte die Werbetrommel ordentlich gerührt und medial war einiges geboten. Auch aus der Politik und Wirtschaft wollten sich eine ein paar hochrangige Personen das Spiel nicht entgehen lassen. Entsprechend motiviert gingen die Deutschen zur Sache und erspielten sich zunächst ein paar Feldvorteile. Doch mit zunehmender Spieldauer kam Mexiko besser ins Spiel und erzielte den umjubelten Führungstreffer. Als es Richtung Pausenpfiff ging fiel durch ein kurioses Eigentor das 0:2. Leider wollte den Deutschen auch im der zweiten Halbzeit offensiv nichts mehr so richtig gelingen und so ging auch die letzte Partie an die Heimmannschaft.
„Natürlich haben wir uns ein besseres Resultat gewünscht, aber speziell offensiv haben wir leider keine Lösungen gefunden. Mexiko hat es aber auch clever gemacht und ihren Heimvorteil genutzt. Man hat schon gemerkt, dass sie eingespielter waren und bei uns haben auch ein paar Stammkräfte gefehlt. Nichts desto trotz nehmen wir viele positive Eindrücke mit und hoffen auf ein baldiges Rückspiel in Deutschland. Vielen Dank an Präsident Alberto Martinez und sein Team für die Einladung und die vielen schönen Erinnerungen“, sagt Trainer Nuri Onanmis.
